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MOZ: Über Instagram & Co Kontakt halten

31.03.2020

 

Seelow Nach der Schließung der Jugendclubs und Schulen hat der Kreis- Kinder- und Jugendring Märkisch-Oderland (KKJR) schnell unter seinen Mitgliedern eine Umfrage gestartet, wie sie mit der Corona-Krise umgehen.


Unklar war, wie die Angebote der Jugendarbeit ohne Publikumsverkehr aufrecht zu erhalten sind. Fehlen doch nun die Kinder und Jugendlichen, die durch die Jugendarbeiter bisher betreut wurden. Schulsozialarbeiter und Jugendclub-Mitarbeiter waren gezwungen Veranstaltungen bis nach Ostern abzusagen und sich teilweise ins Homeoffice zu begeben. Nun stehen die Pädagogen vor der Herausforderung weiter Kontakt zu halten.

 

CHAT, MAIL, TELEFON


Letschin plante, das neue Boberhaus im Fontanepark am 24. März zu eröffnen. Bereits davor erfreute sich der Tüftler-Treffpunkt für Kinder und Jugendliche hoher Beliebtheit. Erste Erfindungen und kleine technische Geräte waren im Entstehen. Jugendkoordinator David Dwier hält nun Kontakt per Chat, Telefon und Internetseite. "Ich gebe den Kids Hinweise und Hilfestellung bei ihren technischen Ideen, stehe aber auch bei Alltagsproblemen zur Seite", so der Sozialarbeiter, der sich im Homeoffice befindet. Und ergänzt: "Bisher spüre ich noch keine Langeweile bei den Jugendlichen, sie sind eher sehr froh, dass die Schule ausfällt. Das kann sich in ein paar Wochen ändern und dann schlägt die Stimmung um."

 

Genau um diese Situation zu verhindern, suchen Jugendarbeiter nach kreativen Lösungen für weiteren Kontakt mit den Kids. Nicole Busse, die das Frizz in Seelow leitet, versucht mit ihren Mitarbeitern auf dem täglichen Nachmittagsspaziergang entlang von Spielplätzen und Jugend-Treffpunkten präsent zu sein. "Ich möchte die Jugendlichen über Corona aufklären, ihnen Hinweise geben, wie sie ihre nun gewonnene Freizeit Zuhause sinnvoll nutzen können", erläutert sie, die in der Krise auch eine Chance sieht, dass Familien wieder enger zusammenrücken. Angeregt von der Idee der Seelower Bibliothek, Bücher über das Fenster auszugeben, überlegt Nicole Busse nun, ungenutzten Spiele per Fenster-Leihe für Familien zur Verfügung zu stellen. Schon jetzt gibt es auf der Frizz-Instagram-Seite täglich drei Beschäftigungs-Ideen. "Diese könnten wir vielleicht mit Fotos von Seelower Lieblingsplätzen der Jugendlichen ergänzen", denkt Nicole Busse nach.

 

Die Mitarbeiter des CVJM Oderbruch sind derzeit auch damit beschäftigt, Jugendliche über das Coronavirus aufzuklären, um beispielsweise ihre Großeltern nicht zu gefährden. "Die Beziehung am Leben zu halten, ist derzeit die größte Herausforderung", meint Gesamtleiter Ingo Schaper, der sich auch Sorgen um die fehlende persönliche Begegnung macht. Trotzdem setzt auch der CVJM auf die digitalen Medien. So finden die wöchentlichen Gruppentreffen nun per Videokonferenz statt, gibt es Live-Diskussionen auf Instagram und eine Online-Hausaufgaben- und Lernhilfe sowie Gaming-Abende sollen für Abwechslung sorgen. Der Kinderring Neuhardenberg geht einen anderen Weg und schickt seine Mitarbeiter in den Zwangsurlaub, wie Vorstandsmitglied Bastian Hölscher mitteilt.

 

KREIS: CHANCE FÜR NEUE ANGEBOTE


Der Landkreis, der viele Stellen in der Jugendarbeit finanziert, sieht ebenfalls in der derzeitigen Situation eine große Herausforderung für die Pädagogen und regt eine Umgestaltung der Angebote an. Dabei können auch kreative und neue Wege gegangen werden, die dann zwischen Jugendamt und Träger neu festgelegt werden. Gleichzeitig könnten die Fachkräfte auch Aufgaben übernehmen, um die Situation in Familien durch Notfallbetreuungen oder andere entlastende Maßnahmen zu entspannen.

 

Artikel von: MOZ, Steffen Adam
Foto von: MOZ
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