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CVJM-Familientag

 

BERLIN – Was bedeutet eine gute Erziehung? Und welche Rolle spielen dabei christliche Werte? Am Wochenende hat das CVJM-Ostwerk zum zweiten Mal zum CVJM-Familientag eingeladen. Ins CVJM-Jugendhaus Trinity in Berlin-Marzahn kamen 19 Eltern mit ihren Kindern, um am Seminartag mehr über gutes Miteinander in der Familie zu erfahren.

 

„Die ersten Jahre war ich allein mit den Kindern zuhause. Mein Mann ging arbeiten. Es war nicht einfach, sondern herausfordernd“, erzählte Sabine Lehmpfuhl gleich zu Beginn des Vortrags, den sie gemeinsam mit ihrem Mann Siegbert hielt. Die beiden Berater, die für die christliche Beratungsorganisation „Team.f“ das Programm während des Familientags gestalteten, berichteten praxisnah aus ihrem eigenen Familienleben: seit über 40 Jahren verheiratet, vier Kinder, mehrere Enkel. Das, was sie selbst erlebt hätten, möchten sie gern weitergeben, erklärte Sabine Lehmpfuhl. Dazu gehöre auch die Erkenntnis: „Eltern sind nicht an allem Schuld. Wir dürfen es lernen, die eigenen Entscheidungen der Kinder auszuhalten, wenn sie Wege gehen, die uns nicht gefallen.“

 

Bei allen Überlegungen sei es wichtig, auf welches Menschenbild man seine Erziehung baue, schilderte Siegbert Lehmpfuhl. Er erläuterte das christliche und humanistische Menschenbild, stellte vor, was die Bibel zur Erziehung sagt und welche Faktoren einen Menschen überhaupt in seiner Kindheit und Jugend beeinflussen. Neben der Theorie gab es für die Eltern immer wieder Gelegenheit, sich in Kleingruppen auszutauschen und gemeinsam über Fragen nachzudenken. Auf die Frage nach seinen Prioritäten antwortete ein Vater: „Wir haben gelernt: Erst kommen wir als Paar, dann die Kinder und dann die Arbeit.“ „Und was ist, wenn du alleinerziehend bist?“, konterte eine Mutter.

 

Siegbert Lehmpfuhl von „Team.f“.

 

Verschiedene Lebenswelten

Gerade dieser Austausch unter den Eltern berge einen „Riesenreichtum“, fand der Leitende Referent des CVJM Berlin, Gerd Bethke: „Wir kommen alle aus verschiedenen Lebenswelten. Ich finde es sehr bereichernd, dass wir auch von anderen Familien hören können, wie es ihnen im Alltag ergeht.“ Den CVJM-Familientag, dessen Idee aus einer Arbeitsgruppe verschiedener Ortsvereine zur Familienarbeit im CVJM-Ostwerk entstand, soll Eltern konkrete Tipps und Ratschläge zur Erziehung an die Hand geben. Heute spreche man ja immer von „Helikoptereltern“, sagte Bethke. Wichtig sei, dass Eltern auch den Mut fänden, ihren Kindern Flügel zu verleihen. „Wenn wir dazu heute einen Beitrag leisten können, dass Mütter und Väter motiviert, gestärkt und auch entlastet werden, das würde mich sehr freuen.“

 

Elke Küllmei aus dem CVJM Region Groß Kreutz nahm bereits am ersten CVJM-Familientag vor zwei Jahren teil. „Der war einfach genial gut“, sagte die Mutter von zwei Kindern während der Mittagspause. Vom ersten Familientag habe sie viele Tipps mitnehmen können und diese auch angewendet. Dieses Mal freute sie sich besonders auf die Workshops am Nachmittag, die sich auf verschiedene Entwicklungsphasen von Kindern bezogen, darunter auch der Workshop „Zwischen Kinderspielzeug und Kajal“. Von der Pubertät sind Ronny Pötschkes Kinder noch weit weg: Seinen jüngsten Sohn Pelle hielt der Vater während des Vortrags zeitweise auf dem Arm. Das vier Monate alte Baby ist das jüngste von vier Geschwistern. Während die älteren Kinder beim Kinderprogramm tobten und spielten, konnte sich das Paar aus Müncheberg einige Notizen zum Vortrag machen. „Es ist schön Anregungen zu hören. Und es ist auch gut zu wissen, dass man nicht allein mit seinen Problemen dasteht“, fand Pötschke.

 

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Berlin, 15. Oktober 2018